Fitnessmythen - Was stimmt und was nicht?

Jun 29, 2018 by apost team

Seit geraumer Zeit, vermutlich seit es Fitnesstudios gibt, halten sich verschiedene Überzeugungen über effiziente Arten zu trainieren und über richtige Vorgehensweisen für den Erfolg im Sport. Doch ein großer Anteil dieser Ansichten sind reine Mythen und sind inzwischen wissenschaftlich überholt worden, was jedoch noch nicht überall angekommen ist. Hier klären wir die neun wichtigsten Fitnessmythen.

1. Erst nach 30 Minuten startet die Fettverbrennung

Diese Annahme beinhaltet eine halbe Wahrheit. Der Körper verbrennt während Sport von Anfang an Fett, allerdings verändert sich die Relation: Die Glukosespeicher werden im Laufe des Trainings geleert und wenn sie verbraucht sind, verbrennt der Körper nach ca. 20-30 Minuten hauptsächlich Fett. Lange Sporteinheiten lohnen sich also.

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2. Wer ein Sixpack will, muss viel Bauch trainieren

Falsch! Verantwortlich für die Sichtbarkeit der Bauchmuskeln ist der Körperfettanteil. Dieser sollte unter 8-12% liegen, damit die beliebten Muskeln sich zeigen. Viel wichtiger als das Bauchtraining ist deshalb eine zielgerichtete Ernährung zum Abnehmen, die für eine negative Energiebilanz sorgt. Da man am Bauch leider meist zuletzt an Fett verliert, kann es einen langen Weg zum Sixpack bedeuten.

3. Gut trainierte Personen schwitzen weniger

Während Sportanfänger bei hoher Intensität bis zu 0,3 Liter Schweiß verlieren, kann dies bei fortgeschrittenen Sportlern bis zu 3 Liter Schweißverlust bedeuten. Sie haben aktivere Schweißdrüsen, um die hohe Körpertemperatur besser runterregulieren zu können. Dieser Mythos ist somit unwahr.

4. Laufen ist schädlich für die Gelenke

Falsch. Laufen stärkt sogar die Gelenke und verbessert deren Nährstoffaufnahme. Voraussetzung dafür ist allerdings ein natürlicher, gesunder Laufstil und passende Schuhe, sonst kann der Mythos sich doch bewahrheiten.

5. Frauen sollten nur mit kleinen Gewichten trainieren

Frauen dürfen sich auch gerne an größere Gewichte rantrauen. Das Hormon Testosteron, das für den Muskelaufbau verantwortlich ist, besitzen Männer anteilig 16 Mal mehr als Frauen. Es ist somit für das weibliche Geschlecht unmöglich, große Muskelberge aufzubauen, ohne mit Doping nachzuhelfen.

6. Cellulite verschwindet mit Sport

Cellulite ist die Folge eines schwachen Bindegewebes. Sport verbessert zwar die Durchblutung, ist aber kein alleiniges Heilmittel für die Orangenhaut. Eine fettarme Ernährung aus Obst und Gemüse sowie wenigen Anteilen an Salz und Zucker, die Wasser im Körper einlagern, sorgen für eine merkliche Verbesserung.

7. Dehnen vor dem Sport verringert das Risiko auf Verletzung

Im Gegenteil, Dehnen kann das Verletzungsrisiko sogar erhöhen, da der Körper die gedehnten Muskeln zusammenzieht, was die Bewegungsfreiheit während des Sports einschränkt und zu Zerrungen führen kann. Zum Aufwärmen eignet sich deshalb stattdessen eher ein kurzer, lockerer Lauf oder Hampelmänner.

8. Fett wird nur im "Fettverbrennungsbereich" des Pulses verbrannt

Dieser Mythos hält sich bis heute, dass der Körper nur im aeroben Pulsbereich um die 130 Schläge pro Minute Fett verbrennt. Richtig ist, dass in diesem Bereich prozentual mehr Fett verbrannt wird. Viel entscheidender und ausschlaggebender ist jedoch die Energiebilanz des Tages. Ist diese negativ, wird Fett auch verbrannt, ohne auf den Puls achten zu müssen.

9. Nur wer an seine Schmerzgrenzen geht, erlangt Erfolg

Falsch! Schmerzen sind ein eindeutiges Zeichen vom Körper der Überbelastung und sollten keinesfalls als Ziel angestrebt sein. Schmerzen Muskeln oder Bänder während des Trainings, ist ratsam, einen Arzt oder Fitnesstrainer aufzusuchen und Ursachenforschung zu betreiben. Ein Muskelkater in den drei folgenden Tagen des Trainings ist jedoch ein gutes Zeichen und gehört zu einer erfolgreichen Sporteinheit dazu.

Konnten diese Klarstellungen einige Unsicherheiten aus dem Weg räumen? Wenn ja, dann zeig diesen Artikel doch auch Deinen Freunden und Deiner Familie, damit auch sie über Fitnessmythen aufgeklärt werden.