Erste Strafen gegen Fridays for Future-Schüler verhängt

Jul 18, 2019 by apost team

Unentschuldigtes Fehlen: Bisher kamens seitens der Schulen und Ämter nur Drohungen gegen die Schüler, die lieber protestierten statt in die Schule zu gehen. Nun machen die Beamten ernst - zumindest in Mannheim. Dort wurden nun Bußgelder gegen die Schüler verhängt, die an den Klimademonstrationen teilgenommen hatten, anstatt den Unterricht zu besuchen. 88,50 Euro Strafe sollen die Eltern der Kinder jetzt zahlen. Bestätigt wurde dies durch das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe.

Vier betroffene Familien

Nach Angaben des "Mannheimer Morgen" sind aktuell vier Familien von den Bußgeldbescheiden betroffen. Die Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasium in Mannheim sollen am 24. Mai unentschuldigt dem Unterricht fern geblieben sein.

Der Klassenlehrer der Schüler habe sie schriftlich über die möglichen Konsequenzen ihres Verhaltens informiert, ein Antrag auf Befreiung vom Unterricht wurde jedoch nicht gestellt. Obwohl vermehrt Gespräche mit den betroffenen Schülern geführt wurden, blieben sie ihrem Vorhaben treu, so die Behörde.

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Fridays for Future

Seit Wochen versammeln sich jeden Freitag Schüler auf der ganzen Welt, um gemeinsam gegen die aktuelle Klimapolitik zu demonstrieren. Bei ihren Demonstrationen setzen sie sich für einen konsequenteren Klimaschutz ein und verlangen ein schnelleres Handeln der Verantwortlichen. 

"Die Proteste während der Schulzeit sollen zeigen, dass Klimaschutz deutlich wichtiger, als die eigene individuelle Zukunft ist.", schreibt die Organisation auf ihrer Social Media Seite.

Begründerin der Aktion ist die junge Schwedin Greta Thunberg, die seitdem für große Aufmerksamkeit gesorgt hat. Die junge Klimaaktivistin ist aktuell sogar für den Friedensnobelpreis nominiert.

Spendensammeln für die Schüler

Die beiden Bußgeldbescheide stellen den ersten bekannt gewordenen Fall einer Strafverfolgung gegen Teilnehmer der Fridays for Future Aktionen dar. Laut eines Berichts von "Spiegel Online" habe es zumindest in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen bisher noch keine Geldstrafen für die jungen Demonstranten gegeben.

Nach Angaben der "Fridays for Future"-Organisation in Mannheim sollen nun Spenden für die Schüler gesammelt werden, um die anfallenden Bußgelder zu begleichen. Solidarisch stellt sich die Organisation hinter die Schüler und möchte mit weiteren Demonstration auf das Verfahren aufmerksam machen.

Als Reaktion auf die Strafen veröffentlichten die Schüler unter anderem dieses Video:

Was sagst Du zu den aktuellen Fridays for Future Demonstrationen? Gefällt Dir das Engagement der Schüler und Schülerinnen oder meinst Du, dass die Geldstrafen eine gerechte Reaktion auf das Schulschwänzen sind? Wir sind auf Deine Meinung gespannt! Zeige diesen Beitrag auch gerne Deinen Freunden und diskutiert gemeinsam über die aktuelle Situation.