Wenn Du bei Musik Gänsehaut bekommst, dann hast Du vielleicht ein ganz besonderes Gehirn

Okt 18, 2018

Musik benötigt nicht nur einen Text, damit sie uns mitnimmt. Musik kann das auch mit ganz anderen Dingen, die wir nicht einmal merken. Beispielsweise die Melodie. Schonmal darüber nachgedacht, warum uns die Melodie von bestimmter Musik trifft, während andere uns überhaupt nicht zu interessieren scheint?

Hier liest Du mehr über die ganz besonderen Funktionen und Fähigkeiten unseres Gehirns und warum man ein ganz besonderer Mensch ist, wenn man von Musik und Melodien eine Gänsehaut bekommt.

Gänsehaut durch Melodien? Warum das nur ganz besondere Menschen erleben. Das menschliche Gehirn reagiert auf Melodien. Aber warum werden wir von bestimmter Musik angeregt?

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Die Musik wandert aus unserem Ohr direkt in den Stamm des Hirns. Der Gehirnstamm ist sensibel für Töne. Hier wird auch je nach Intensität und Lautstärke die Reaktion unterschiedlich sein. Der Gehirnstamm produziert ein Warnsignal, sofern wir einen lauten und spontanen Ton hören. Anders ist es bei längeren Tönen. Da entspannen wir uns problemlos.

Unser Gehirn verbindet die Musik mit Geschehnissen aus unserer Vergangenheit. Das sogenannte episodische Gedächtnis schafft eine Verbindung zwischen bestimmten Tönen und gespeicherten Erinnerungen. Das ist der entgegengesetzte Prozess von beispielsweise automatisierten Reaktionen. Das Hirn ist hier rein emotional orientiert und verbindet verschiedene Gefühle mit bestimmten Tönen.

Wenn unser Gehirn die Musik mit wichtigen Erinnerungen aus der Vergangenheit verbindet, können diese Töne gezielt und bewusst bestimmte Gefühle hervorrufen.

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Einfacher zu erklären ist dies an einem Beispiel. Wenn man sich zum Beispiel früher als Kind mit den Eltern in einem ganz bestimmten Restaurant aufgehalten hat, zum Beispiel nach der Schule oder sonntags, dann kann es durchaus sein, dass unser Hirn diese Erinnerung anhand eines ganz bestimmten Liedes hervorruft, welches wir damals beim Essen gehört haben. Vor allem geschieht das, wenn man diese bestimmten Ereignisse mit einem besonderen Gefühl des Glücks oder der Traurigkeit verbindet.

Dennoch spürt nicht jeder direkt eine Gänsehaut. Das ist nur bei manchen Menschen so. Hier stellt sich die Frage, warum dem so ist.

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Eine Gänsehaut verspüren Menschen, deren Gefühle ganz stark produziert werden, bzw. deren damalige Gefühl ganz intensiv aufgefangen wurden und im episodischen Gedächtnis als solche geblieben sind. Das Hirn wirft also jedes mal bei den bestimmten Klängen und Tönen diese intensiven Gefühle frei und man verspürt, dass einen eine sehr intensive Gefühlsladung überkommt, die dann eine Gänsehaut verursachen kann.

Bei Menschen, die also eine Gänsehaut von Musik kriegen, ist der Weg vom auditorischen Cortex zu den Bereichen im Gehirn, die Gefühle produzieren, deutlich kürzer. Das bedeutet, dass diese Verbindung deutlich sensibler ist.

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Über diesen Weg zwischen Hirnregionen, die Gefühle produzieren und dem Cortes im Ohr, kommunizieren auch andere Teile des menschlichen Gehirns, die Emotionen produzieren, abspeichern und unterscheiden.

Das einzigartige Gehirn schafft die Gänsehaut!

Die Neurologie sieht das nicht unbedingt so. Laut dem Wissen der heutigen Neurologen lässt sich nicht nachweisen, dass es vorteilhaftere und weniger vorteilhafte menschliche Gehirne gibt, die evolutionsbedingt intensiver reagieren würden. Daher schieben Neurologen dieses Phänomen auf die Psychologie.

Psychologen halten das Phänomen der Gänsehaut bei bestimmten Liedern für eine Ausladung emotionaler Druckzustände.

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So werdern Menschen, die oftmals eine Gänsehaut bei Musik bekommen, auch mit den Attributen Offenheit, Fantasie, Ideenreichtum und Emotionalität verebunden.

Deswegen könne man bei der Gänsehaut, die von Musik verursacht wird, aber nicht sagen, es würde an einem besseren Gehirn liegen.

Wie dem auch sei, Fakt ist, dass die Fähigkeit ein Gefühl so intensiv zu spüren mit dem Gehirn verbunden sein muss, schließlich sucht man sich die Eigenschaften des eigenen Charakters nicht aus, es gibt sie einfach. Wäre die Gänsehaut nicht aus dem Hirn entstanden, könnte es doch eigentlich jeder, oder?

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